Rosskastanienallee an der Innpromenade in Passau:

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Foto: Wolfgang Lebert
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Lieblingsallee von Wolfgang Lebert, Passau:

Von dunklen Stadtmauern zur Kastanienallee - wie die Kastanien an den Inn fanden: Bis zur weitläufigen Innpromenade in ihrem heutigem Gesicht war es ein weiter Weg, befanden sich doch ursprünglich Stadtmauern an jenem Ort. Diese waren 1425 - zur unsicheren Zeit der Türkenkriege - zum Schutz der Bürger errichtet worden. Außerhalb der Mauern befand sich der "Sand", eine Innanschwemmung, die noch heute in den Ortsbezeichnungen "Oberer Sand" bzw. "Unterer Sand" namensgeblich beteiligt ist. Einen Teil jener Stadtmauern ließ Fürstbischof Graf von Auersperg in den Jahren von 1781 - 1795 abbrechen und beauftragte den Hofarchitekten Hagenauer, der auch beim Bau Freudenhains maßgeblich beteiligt war, das dahinter liegende Gelände in eine Promenade mit einer Rosskastanienallee umzuwandeln. Jedoch brachte massiver Widerstand aus den Reihen der Passauer Bürger die fürstbischöflichen Pläne schließlich zum Scheitern (vgl. Gampert, Dendrologischer Führer, 1911).

Fast hundert Jahre später griff der Verschönerungsverein der Stadt Passau jene Pläne wieder auf, so dass die öffentlichen Anlagen an der Innpromenade entstanden. So besteht die schattige Promenade heute aus Rosskastanien, und zwar sowohl aus der bekannten weißblühenden Art, wie auch aus der rotblühenden. Dazwischen sind einzelne morgenländische Platanen eingestreut, die durch ihre grüngelbliche, im Sommer sich in schuppigen Platten ablösende Rinde Blicke auf sich ziehen. Diese stammen ebenfalls wie die Rosskastanien und einige Linden aus der Zeit des Grafen von Auersperg. Im Weiteren sind im Verlauf der Promenade auch später gepflanzte Baumarten wie Ahorn, Esche, Buche und Götterbaum zu finden.

Es ist eine Lieblingsallee, weil es für mich schon als Kind immer spannend war, wenn wir am Sonntag im Winter zum Füttern von Schwänen und Möwen gegangen sind. Die Bäume dort passen einfach zu der ganzen Einheit, von Weg und Natur. Die Gesamtansicht als Einheit von Promenade und Altstadt wird auch als "Schokoladenseite von Passau" bezeichnet. Heute ist es immer noch der beliebteste Spazierweg von Passau, wo Familien und ältere Leute sowie viele Studenten die Sonne genießen.

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