Kastanienallee in Lohmen

Allee
Foto: Jens Posthoff
Sachsen
Lieblingsallee von Jens Posthoff, Sachsen:

Diese Kastanienallee ist "meine" schönste Allee, sie begleitet mich mein Leben lang, mit ihr und an ihr bin ich (auf)gewachsen.

Zahlen und Fakten:
Naturdenkmal (ND) Sachsen, Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge
Baumart: Rosskastanie (Aesculus hippocastanum)
Stammumfang: 1,75m bis 4,70m
Höhe: 15m-26m
Alter: 150-200 Jahre

Allee
Beschreibung, Geschichte:
Die landschaftsprägende Allee von etwa 1,3 km Länge besteht aus 109 alten (s.o.) und ca. 120 Rosskastanien unter 60 Jahren. Ausgang des 18. Jahrhunderts (wahrsch. 1768) wurde sie von der Schäferei des Kammergutes Lohmen als Triftwegpflanzung zum Austreiben der Schafe angelegt. Möglicherweise wurden die Früchte der Kastanien als stärkehaltiges Winterfuttermittel, bzw. wegen der Inhaltsstoffe der Kastanie (Saponine) gegen Lungenkrankheiten der Schafe eingesetzt. Ein Teil der Bäume wurde vor langer Zeit (entgegen der heute geltenden guten fachlichen Praxis) gekappt, was zu nachhaltigen Spätfolgen führte. Die Hälfte der alten Bäume wurden in den 50-er Jahren zur Brennholzgewinnung gefällt.

Bisherige Schutzmaßnahmen:
Die erste Würdigung erfolgte vom Landesverein Sächsischer Heimatschutz 1933. 1978 wurde die Allee als Naturdenkmal vom Rat des Kreises Sebnitz unter Schutz gestellt. 1994 erfolgte eine erste Sanierung auf Basis eines Gutachtens von Prof. Dr. Manfred Tesche (TU Dresden, Sektion Forstwissenschaften Tharandt) und Ersatzpflanzung. Der örtliche Energieversorger (ENSO) hat die Freileitungen verkabelt und dort wo der Wurzelraum nicht gefährdet war, als Erdkabel verlegt. 2005 erfolgten Kontrollen und Wartungsarbeiten an den Kronenankern und der Leittrieb der neu gepflanzten Bäume wurde gefördert. Ziel ist es, die Allee wieder als geschlossenes Ganzes zur Entfaltung zu bringen.

Würdigung:
Als die Rosskastanie 2007 Baum des Jahres war, erfolgte eine bundesweite Aufnahme aller Rosskastanienalleen. Nach Ansicht der Experten gehört diese Allee in Hinblick auf Alter, Vitalität, Geschlossenheit und Gefährdungsgrad sowie als Lebensraum (Grünspecht, versch. Fledermäuse, usw.) zu den 3 besten.

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